Zeitungsberichte/ Rezensionen

Ein entfesselter Jazz-Stier aus dem Appenzellerland, Mai 2017

Wer sich am Dienstag auf einen eher geruhsamen Jazz-Abend bei einem guten Glas Wein in der Churer «Marsöl»-Bar eingestellt hatte, der wurde vom Appenzeller Trompeter Michael Neff und seiner Formation gleich zu Beginn des Konzerts aus dem schwebenden Dämmerzustand seines feierabendlichen Halbschlafs gerissen.
Mit entfesselter Klanggewalt stürmte der Ostschweizer Jazz-Stier durch den Raum. Für die doch recht grosse und offensiv klingende Formation erschien
die Bar ungewohnt klein. Denn das klangliche Volumen, das der 1975 geborene Trompeter Michael Neff mit «Minotaurus» nun offenbart, ist beeindruckend. Unterstützt wurde er vom Bündner Gitarristen Andi Schnoz, Mario Söldi am Schlagzeug, Georgios Mikirozis an der Perkussion, Rainer Hagmann an der Geige sowie Dusan Prusak am Bass.
Die gut eingespielte Jazz-Combo entwickelte einen intensiven, zu Anfang
nahezu monolithisch anmutenden Klangraum, der sich ebenso sphärisch wie auch wohlstrukturiert, musikalisch kohärent und konzentriert präsentierte.
Mit ihrem neuen Album demonstriert die Formation gleichermassen Kontinuität sowie gelebte Freude am Experiment. Die hauptsächlich aus Neffs eigener
Feder stammenden Kompositionen werden von ihm gekonnt in eine Schwebe von Tradition, Bruch und Erneuerung gebracht. So gehen Rezitate aus Anton Bruckners vierter Sinfonie in tragenden Blues über, und der stille, meditative Appenzeller Naturjodel «Ruggusserli» entflieht im Laufe des Stücks in einen leichten, tänzerischen Calypso.
Das Konzert selbst wiederum war vor allem durch die ausserordentliche, rund zwei Stunden andauernde Spielfreude der Band sowie von musikalischen
Überraschungen geprägt. Eine davon war der Einsatz der Geige innerhalb der Formation, die für den hiesigen Jazz eher unkonventionell ist. Rainer Hagmann wusste das Instrument ebenso gekonnt und raffiniert wie auch experimentierfreudig einzubringen.
Zu überraschen vermochten auch die Register von Bandleader Michael Neff.
Vermittelte seine Trompete anfänglich eine etwas gar offensive Präsenz, zeigte der Routinier alsbald, dass er auch anders kann, so etwa im sensibel dahinschwebenden Track «Elena». Bemerkenswert war in diesem Zusammenhang auch die spielerische Bandbreite des in Disentis aufgewachsenen Gitarristen Andi Schnoz. Er zog von melancholisch dahingleitenden Bluesklängen bis hin zum fulminant rockenden Solo alle Register.
In der Summe gelang es der seit 2011 in dieser Formation bestehenden
Truppe mit ihrem neuen Album hervorragend, ihren stets komplexen und
zuweilen labyrinthisch anmutenden Gestus kompositorisch und musikalisch
in hie und da unerwarteter Weise weiterzuentwickeln, ohne den im vorangehenden Album gesponnenen «Faden der Ariadne» zu verlieren. (Südostschweiz, Andrin Schütz)

Jazz aus Appenzell, August 2014

Es hat gedauert, bis das legendäre Duo Appenzeller
Spaceschöttl eine würdige Nachfolge gefunden hat. Sie heisst
Appenzeller Jazzkapelle und besteht aus Michael Neff
(Trompete, Büchel), Gabriela Krapf (Gesang), Reto Suhner
(Saxophon), Remo Signer (Drums, Patrick Kessler (Bass), Urs
Klauser (Sackpfeife, Cister) und Fabian M. Müller (Fender
Rhodes). Die siebenköpfige Kapelle hat «Ledi» im
vergangenen September live in Teufen aufgenommen. Zäuerli, Kuh- und Geissreihen, Tänze und Lieder aus Appenzell und der
Schweizer Volksmusik bilden das Ausgangsmaterial. Es wird
auf hohem Niveau neu arrangiert und mit grossem Können
interpretiert. Höhepunkte des faszinierenden Albums sind die
«Berewegge-Polka» mit einer stimmigen Büchel-Einleitung
von Michael Neff und die Interpretation eines traditionellen
«Ruggusserlis». (St.Galler Tagblatt: Hörbar Weltmusik - Richard Butz)

Aus Volksmusik wird Jazz, Mai 2014

Die Appenzeller Jazzkapelle um den Trompeter Michael Neff macht aus
appenzellischen Naturjodeln und Volksliedern einen jazzigen Crossover.
Ob mit Gospelchor, Piano-Trio oder klassischem Streichquartett - Trompeter Michael Neff ist ein begnadeter Kollaborateur, der stilistische Genregrenzen gerne und oft überschreitet und lustvoll den musikalischen Crossover in alle Richtungen pflegt.
Die 500-Jahr-Feierlichkeiten im vergangenen Jahr, als die beiden Appenzell gemeinsam den Beitritt zur Eidgenossenschaft feierten, nahm Neff zum Anlass, die Appenzeller Jazzkapelle zu gründen. Sie vereint bekannte Jazzmusiker aus den inneren und äusseren Rhoden: die Sängerin Gabriela Krapf, Bassist Patrick Kessler, Saxophonist Reto Suhner, Pianist Fabian M. Müller, Remo Signer am Schlagzeug und Urs Klauser spielt die Sackpfeife.
Die Jazzkapelle erlebte ihre Premiere 2014 auf der Ledi-Wanderbühne in Herisau; aufgenommen wurde die vorliegende CD «Ledi», als die Wanderbühne in Teufen gastierte. Das Album versammelt neun traditionelle appenzellische Kompositionen, neben Zäuerli, Rugguserli und Volksliedern eine Eigenkomposition von Gabriela Krapf. Die einfachen Harmonien mutieren in den Arrangements von Neff und den Musikern zu komplexen Jazzstücken, die ebenso von Experimentierfreude als auch vom Wissen um das musikalische Erbe zeugen. Ein kühner, gewiefter Grenzgang zwischen Tradition und Moderne. Ein reizvolles Erlebnis für offene Ohren. (Andreas Stock)

all about jazz italia, Mai 2012

Quella di Michael Neff è una ricetta stilistica particolare, che unisce mainstream jazz, nelle melodie e in alcuni atteggiamenti formali, sprazzi di attualità hip-hop tradotti dalla voce di Marie Malou, inserti dal carattere rock, vedi la chitarra affilata di Andi Schnoz.
Hidden Stories vive di questi felici contrasti, che nel breve volgere dei primi tre brani in scaletta trovano il modo di innescare rotte diverse, fino a virare verso lidi sudamericani. Questo grazie alla duttilità degli interpreti chiamati in causa, ma soprattutto alla voce di Marie Malou che in "Spending My Time" disegna un quadro d'assolutà intimità, sospeso tra eleganza e profondità espressiva e che in "Glass Flower" flirta con il pop di alta qualità. Soluzioni diverse che portano in dono una nutrita serie di sorprese, e che si arricchisce ulteriormente in "Borrowed Life," passaggio che vede la partecipazione del rapper Sky 189. Più prevedibile è "Gandria," brano con la tromba del leader in primo piano, capace di un assolo di pura bellezza estetica, mentre la scurissima "Auf der flucht" allaccia il discorso con una concezione musicale che ama le strutture in divenire, che si concatenano senza fretta inutile.
Michael Neff parte da una concezione propriamente jazzistica, che poi si intreccia con altre derivazioni stilistiche, dando vita a una creatura che vive di luce propria e che si fa carico del rischio di non accontentare nessuno, né puristi né innovatori. Ma, nel suo insieme, Hidden Stories è la riprova che vale sempre la pena prendere rischi di questo tipo. (Roberto Paviglianiti)

Cadence (New Yorker Jazzmagazin), Juli 2012

Hidden Stories is a bouncy blend of jazz, soul and funk from
Germany with a cushiony guitar sound supporting
the front line of Michael Neff playing either trumpet or
flugelhorn and Marie Malou playing flute and singing.
Malou can sing ethereally as she does on “Songbird”
and “Schnee von gestern”, sounding a little like Norah
Jones, but she is best in a more hushed, torchy mode
leading the undulating rock-funk of “Glass Flower” and
the soulful pop of “Spending My Time.” Neff can be a
wistful presence on trumpet but he gets his chances to
bear down on “Glass Flower” and dance funkily on the
hip-hop groove of “Borrowed Life” which comes complete
with a guest rapper. This disc is on the lighter,
poppish side but its lazy, sunny atmosphere and strong
jazz flavoring works nicely together. (Jerome Wilson)

Jazz'n'More, Mai/Juni 2012

Michael Neff setzt mit seiner Gruppe auf entspannte und entspannende Töne. Das hält er auch durch, wenn es mal ein wenig lauter wird. Seine Trompete und sein Flügelhorn klingen dabei so schön, lyrisch und leicht, dass sich die Frage aufdrängt: darf Jazz schön klingen? Er darf. Vor allem dann, wenn Michael Neffs Ruhepole so viel weiter tragen als mancher rohe musikalische Kraftakt. (von Franz X.A. Zipperer)

Kulturradio Berlin-Brandenburg (rbb)

Marie Malou hört sich streckenweise an wie Julie Driscoll. Eine Stimme, die man entweder mag oder nicht mag - da gibt es nichts dazwischen. Kehlig, scharf und intensiv. Sie singt genauso, wie Michael Neff Trompete spielt: mit einer grossen Bandbreite, mal stark und rhythmisch, mal weich und fragil.
(Sendung "The Voice" vom 29. März 2012)

Hot Today!

A bit of Swiss Jazz to start the day!!! Tut gut... Michael Neff Group ist HOT TODAY on www.mx3.ch - smooth and delicate, yet powerful... enjoy!
(28. März 2012)

DRS 2

Es sind charmante Lieder zwischen Jazz und einer Art Salon-Rock, die Hidden Stories von Michael Neff und seiner Ko-Leaderin Marie Malou.
Ihre Flöte und ihr Gesang mischen sich mit Neffs Trompete zu einer hochsommerlichen Tongrillparty, was nicht unbedingt zur winterlichen Jahreszeit passt, aber trotzdem gut tun kann.
(Sendung "Apéro" CD-Tipp im Januar 2012)

Eine grandiose IBK-Big-Band (März 2011)

Erstaunlich also, dass sich mit dem Bodan Art Orchestra so ziemlich das who is who der Jazzszene des Bodenseeraums anschickt, eine grossangelegte Band mit ehrgeizigen musikalischen Zielen aufzubauen. Am Mittwochabend in der bis auf den letzten Platz besetzten Grabenhalle waren es Kompositionen von Jonas Knecht, Carlo Schöb, Michael T. Otto, Dietmar Kirchner, Pius Baumgartner und Michael Neff, die erstmals in diesen Arrangements in der Schweiz zu hören waren. Der Trompetensatz besticht mit ungeheurer Power und hoher Treffsicherheit in den Höchstlagen und treibt das Orchester sicher an. Filigran und in den Soli äusserst kreativ wirkte auch der Saxophonsatz (abwechselnd mit Querflöten angereichert). Den «Bauch» des Bläsersatzes legte der vierköpfige Posaunensatz. Im Unterbau wird die Formation von Orlando Ribar am Schlagzeug und Dietmar Kirchner am Bass angetrieben. Die Leitung obliegt Hanspeter Kübler. (Michael Hasler)

Eine Sängerin und acht Musiker mit Freude an ungewohnten Experimenten - Februar 2010

Während am Samstagabend in Vancouver Sportler um Medaillen kämpften, fand im vollbesetzten Musiksaal von Schloss Wartegg ein Konzert statt, das zweifellos «Gold» verdient hätte. Noch selten haben wir eine Sängerin und dazu acht Musiker erlebt, welche ihre eigene Begeisterung an einem Experiment so deutlich zum Ausdruck brachten, wie es jene vom Samstagabend auf Schloss Wartegg taten.
Michael Neff, welcher in Wien begonnen hatte, für die Jazzband und das klassische Streichquartett zu komponieren, hatte die Arrangements geschrieben und spielte meisterhaft die Trompete. Pianist Markus Bischof gehört der Michael Neff Group als Pianist an, in welcher Ralph Hufenus den Bass und Mario Söldi die Drums spielen. Violinist Tobias Preisig bildet zusammen mit Simon Heggendorn (Violine), David Schneebeli (Viola) und Bruno Fischer (Cello) das Kaleidoscope String Quartet.
Jeder einzelne dieser Musiker beherrschte sein Instrument tadellos, war auch bereit, auf die Klänge der anderen Instrumente zu hören und auf sie einzugehen. (Peter Beerli)

FONOTECA NAZIONALE SVIZZERA - März 2009

Questo nuovo CD di Michael Neff, squisito trombettista-flicornista e compositore di Trogen, è un inno alla bellezza e alla buona musica. Nove magnifiche composizioni di Michael, sette delle quali scritte in compagnia della cantante e autrice Marie Malou, compongo la scaletta dell'opera la quale scorre piacevolmente durante l'arco di un'ora senza che non vi sia mai un momento di noia. Piacevolmente sorpreso dalla cantante Marie Malou, che ho particolarmente apprezzato nei brani “The present”, “Glass flower” e nella stupenda ballata “Don't be that way” non posso non citare Markus Bischof al piano, Ralph Hufenus al contrabbasso e Mario Söldi alla batteria, musicisti che con grande sensibilità e maestria hanno accompagnato Michael e Marie nella registrazione di questo fantastico album. Compratelo, ne vale davvero la pena. (Romano Nardelli)

Jazz'n'More, März/April 2009

Neffs Kompositionen balancieren gekonnt auf der Grenze zwischen dem eigenen Neuen und dem bekannten Vertrauten. Bereits beim zweiten Hören tönen die Melodien vertraut, aber ganz ohne dass sie ins Triviale abgleiten oder dass sie sich als Kopien entpuppen würden. Die CD “After Hours” zeichnet die Stimmung ausserhalb der Tageszeiten – zwischen Tag und Nacht, genau an dem Punkt der vertrauten Leere, in der das Gestern so weit entfernt ist wie das Morgen. Die ganze CD besticht durch die Ausgewogenheit zwischen den Instrumenten und der Stimme, zwischen den gemeinsam geformten Moods und den persönlichen Geständnissen.
(Christof Thurnheer)

www.regiomusik.de, 19.2.2009

Klassisches Pianospiel (Peter Waters) kombiniert mit Flügelhorn, Trompete und Triangel (Michael Neff) verleihen eine Atmosphäre der Besinnlichkeit und Ruhe, basierend auf einem instrumentalen Dialog zwischen dem lyrischen Ich „Piano“ und „Trompete/Flügelhorn“. Neben der musikalischen Interpretation, anhand von aufgeworfenen instrumentalen Klangbildern, wird auch der Zuhörer automatisch zur Eigeninterpretation bewegt und somit die gemeinsame Reise durch die Welt des Jazz durch die Assoziationen des Zuhörers komplettiert.
Dreizehn fesselnde, spannungserzeugende und feierliche Stücke, erzeugt durch Crescendi und Intermezzi, lassen die Geschichte abrupt oder harmonisch enden. „Songs from the present“ ist für alle Jazzliebhaber sicherlich eine Erfahrung und somit ein Muss.

Apéro-Vorschau, 20.1.2009, DRS 2

Der Ostschweizer Trompeter Michael Neff und die Sängerin Marie Malou haben sich für diese Produktion ("After Hours") zusammengetan, um ihre eigenen Songs zu schreiben. Neff lieferte die Musik, Malou den Text. Es sind ihnen dabei Lieder gelungen, die Standard-Appeal haben, die unspektakulär daher kommen, sich einem aber sofort in die Gehörgänge fressen.

Applaus, 13. 3. 2008

Die Liveauftritte der Michael Neff Group sind engagiert, routiniert und inspiriert, leben vom Publikum und schaffen es, ohne latentes Wehklagen über den Provinzmief Eindrücke und persönliche Erlebnisse zu erzählen. Wie die Band die Gunst des Publikums eroberte und sich dabei nie bei ihm anbiederte, verdient allerhöchsten Respekt.
Auch musikalisch lassen sich die Fünf nicht einfach in eine Ecke drängen. Immer dann, wenn man glaubt, sie in ihrer Eigenart erwischt zu haben, überraschen sie einen auf dem falschen Fuss, sodass man dies als ihr ureigenes Markenzeichen erkennen möchte.
In dieser Form dürfen die Erwartungen an einen neuen Tonträger ruhig gross sein - die Michael Neff Group wird sie einlösen können.
(Christian Köppel)

St. Galler Tagblatt, 16. 10. 2007

Mit dem expressiven Pianisten Peter Waters und dem lyrischen Trompeter Michael Neff haben sich eigentlich zwei diametral entgegengesetzte Musiker getroffen. Ihre CD ("Songs from the present") beweist, dass sich Gegensätze durchaus komplettieren.
Immer wieder gelingt es Neff, Waters mit seinem spärlichen Trompeten- und Flügelhornspiel einzufangen. Waters seinerseits verführt Neff zu wunderschönen, meist Dringlichkeit atmenden Fabulierereien.
Ueberhaupt versprüht die CD jenen freien Kulturgeist, den man sich häufiger herbeiwünschte.
Angenehm unbekümmert scheren sich Waters/ Neff nicht um Genres und Stile und entwerfen einen eigenwilligen musikalischen Blick auf die Gegenwart. Mal umkreisen sie das Schwere, mal das Leichte - je nach Blickwinkel ist das durchaus dasselbe. Auch deshalb ist dieses Duo eine unverhoffte Entdeckung.
(Michael Hasler)

Apéro vom 12. 2. 07 auf DRS 2

Ausschnitte aus der Apéro-Sendung:

Apéro-Vorschau, 12. 2. 2007, DRS2

Der Ostschweizer Trompeter Michael Neff ist ausserhalb seiner Heimat noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Unverdientermassen. Er klingt schön und leicht, hat gute Ideen und hat soeben eine hörenswerte CD veröffentlicht. «Kickin'» heisst sie, und Neff präsentiert darauf zumeist seine eigenen Stücke, die zuweilen Standards-Qualität haben.

Appenzeller Zeitung, 8.2.2007

Beim aktuellen Werk des Appenzeller Jazzquintetts (gemeint ist die CD Kickin') Schnörkel oder überflüssige Verzierungen ausfindig zu machen, hiesse die berühmte Nadel im Heuhaufen zu suchen. Denn die fünf Musiker spielen nicht mehr und nicht weniger als nötig und dies mit ungeheurem Engagement, angenehmer Coolness und einem phänomenalen Gehör für Melodien. Man hört die Routine und einen hohen Level musikalischer Interaktion in beinahe jeder Note.
Der Michael Neff Group ist ein Coup gelungen. Ueberraschend, voller Spielfreude und -witz, dennoch mit einem Tropfen Abgeklärtheit sind die Stücke spannend und eingängig zugleich.
(Christian Köppel)

Appenzeller Zeitung, 16.1.2006

Zwischen erlesenem "Werbegeschenk" und formvollendetem Gegenwarts-Jazz findet die Michael Neff Group auf ihrem ersten Tonträger "Winemoods" zu ihrem eigenen Sound. Und dies äusserst geschmackvoll.
Der aus Bühler stammende Neff ist der Primus unter den lyrischen Trompetern der Ostschweiz, kein akrobatischer "Sportler" und schon gar kein "Highblower". Aber keiner spielt weicher, fragiler als er – zuweilen ist sein Sound fast schmerzlich schön.
"Winemoods" ist eine der abgerundetsten CDs der jüngeren Ostschweizer Jazzgeschichte. Sinnlich, ausdrucksstark und rund im Abgang.
(Michael Hasler)

Anzeige-Blatt, 25.11.2005

Doch das Peter Waters/ Michael Neff Duo sorgte für den absoluten Höhepunkt des Abends und hätte mit seinen hochmusikalischen, mit fantasievollen, pfiffigen Burlesken gewürzten Beiträgen auch seine Berufskollegen auf die hinteren Plätze verwiesen. Denn mit dem Australier Peter Waters, dem seit Jahren im Appenzellerland, früher in Bühler lebenden Pianisten und dem in Bühler aufgewachsenen Trompeter Michael Neff haben sich zwei hochkarätige weltweit gefragte Vollblutmusiker zu einem Duo zusammengefunden, das in seiner Art einmalig ist.
Denn wenn Peter Waters seine Hände im gleich bleibend weichen, gefühlvollen Anschlag, virtuos und voller Kraft über die Tasten tanzen lässt und Michael Neff mit seiner Trompete mal sanft, mal triumphierend und besonders kraftvoll den Klängen ihr unverkennbares Timbre gibt, sind Zeit und Raum vergessen, wird das Zuhören zum unvergesslichen musikalischen Erlebnis.
(Elisabeth von Hospenthal)

St. Galler Tagblatt, 14.12.2004

Zehn Songs hat das Duo (gemeint ist rive gauche) auf dem CD-Erstling gekonnt und stilsicher vereint. Während Frank Habann als Produzent, Arrangeur und Songwriter agiert, besticht Michael Neff als grossartiger Trompeten-Fabulierer und Co-Arrangeur.
Neff ringt dabei seinem Spiel eine bei ihm zwar schon gehörte aber noch nie in dieser Konsequenz gezeigte, im positivsten Sinne des Wortes "jazzige Larmoyanz" ab.
(Michael Hasler)

Appenzeller Zeitung, 15.10.2004

Michael Neff spielt mit seinem Quintett, dem auch Reto Suhner angehört, auf "Live in Concert" brillanten und drivenden Hardbop.
Ein Genuss sind das Zusammenspiel der Band und die Soli von Suhner (Saxofon), Lukas Landis (Drums), Ralph Hufenus (Bass) und Markus Bischof (Piano).
Neff ist zudem mit eindrücklichen Soli auf "Return to Venus" der Gruppe Spunk! zu hören.
(Richard Butz)

Appenzeller Zeitung, 17.2.2003

Wie befreit oder wie wenn sie sich vorher einfach warmgespielt hätten, legten sie im zweiten Teil einen Schatz nach dem anderen frei, schaukelten sich gegenseitig zu solistischen Meisterleistungen hoch und glänzten als unzertrennliche Bande von gewitzten und sensiblen Musikern.
Die Leistungen der einzelnen Musiker boten ebenso viel Spannung wie Vergnügen, das Potenzial des Michael Neff Quintetts liess einfach staunen.
Gewürzt mit dem spröden, aber ungemein charmanten Humor des Bandleaders ergab dies einen hoch stehenden Leckerbissen, der sich in keiner Weise hinter den Hügeln des Appenzellerlandes hätte verstecken müssen.
(Christian Köppel)

Aktualisiert am: Freitag, 11. September 2020 10:36