Michael Neff

„Michael Neff setzt mit seiner Gruppe auf entspannte und entspannende Töne. Das hält er auch durch, wenn es mal ein wenig lauter wird. Seine Trompete und sein Flügelhorn klingen dabei so schön, lyrisch und leicht, dass sich die Frage aufdrängt: darf Jazz schön klingen? Er darf. Vor allem dann, wenn Michael Neff's Ruhepole so viel weiter tragen, als mancher rohe musikalische Kraftakt.“ (Franz X.A. Zipperer)

Michael Neff ist ein zurückhaltender Mensch. Nur zögernd spricht er von sich. Dabei ist seine bisherige musikalische Laufbahn eindrücklich und vielfältig. Geboren 1975 auf einem Bauernhof in Bühler spielt er seit seiner Jugendzeit Trompete, zuerst in einer Brassband und in einer Funk-Gruppe. Dann entdeckte er den Jazz, absolvierte die St.Galler Jazzschule und ging 2000 für ein halbes Jahr nach New York, wo er sich bei den renommierten Trompetern Cecil Bridgewater und Eddie Henderson fortbildete. Acht Jahre später ermöglichte ihm die Ausserrhodische Kulturstiftung ein Kompositionssemester beim Saxofonisten und Komponisten Andy Middleton am Konservatorium Wien.

Musikalisch bewegt sich Neff mühelos in verschiedenen Welten, spannt den Bogen von Jazz in verschiedenen Stilvarianten zu Klassischer Musik und zu Appenzeller Volksmusik. Sein Hauptanliegen, den Jazz, setzt er seit dem Jahr 2000 mit der «Michael Neff Group» um. Ein aussergewöhnliches Duo bildet er mit dem australischen Ausnahmepianisten Peter Waters. Im Kollektivensemble «Bodan Art Orchestra» ist seine Trompete eine gewichtige Stimme, und mit dem Drummer Rolf Caflisch ist er oft bei «weekly jazz» in Chur zu hören. Jazz und zeitgenössische klassische Musik verbindet Neff mit eigenen Kompositionen unter dem Titel «Ballads and more…» mit dem Projekt «String Quartet Meets Jazz Quartet». Jazzseitig spielt der Pianist Markus Bischof, auf der Klassikseite die Geigerin Elena Neff Zhunke mit. Den Bogen zur Volksmusik schlägt er etwa mit der «Appenzeller Jazzkapelle», die ganz alte und neuere Appenzeller Volksmusik auf innovative Art und Weise spielt.
Eine besondere musikalische Freundschaft pflegt Neff mit dem Bündner Gitarristen Andi Schnoz. Zusammen haben sie die LP «Soft Breeze» aufgenommen, die das Duo coronabedingt erst ein Jahr nach dem Erscheinen live vorstellen kann. Seine Vielseitigkeit zeigt sich nicht zuletzt mit dem Album «Semper reformanda», aufgenommen zum Lutherjahr 2018, mit der «Michael Neff Group». (Richard Butz)

Im Jahr 2019 gehörte Michael Neff zu den glücklichen Gewinnern beim Kompositionswettbewerb des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Dabei wurde seine innovative Verknüpfung von Jazz- & Klassikelementen besonders ausgezeichnet.

Im Jahr 2022 erhielt Michael Neff den Werkbeitrag für Musik der Stadt St.Gallen. Speziell unterstützt wurde das Projekt «Ballads & more...». Dabei trifft ein klassisches Streichquartett mit Musikern und Musikerinnen aus dem Sinfonieorchester St.Gallen auf vier freischaffende Jazzmusiker aus der Region Ostschweiz. Bei dieser Begegnung entsteht eine Musik, die scheinbare Gegensätze vereint. Der Werkbeitrag unterstützt Michael Neff vor dem Hintergrund seines langjährigen Wirkens in der regionalen Jazzszene, mit nationaler Ausstrahlung. Die Förderung ermöglicht ihm einen Freiraum, um sich auf die kompositorische und kollaborative Arbeit an den Grenzen und Übergängen des Jazz und der klassischen Musik zu konzentrieren.

Michael Neff ist Vater von 3 Kindern. Er lebt mit seiner Familie in St.Gallen.

Über 20 seiner Kompositionen und Interpretationen werden regelmässig von RadioSwissJazz gespielt!

musikalische Stationen

- Peter Roth (Gabriel Fauré Requiem, arrangiert von Peter Waters, „Silence“ und das "Requiem für die Lebenden")
- Peter Waters
- Bodan Art Orchestra
- Monday Night Orchestra
- Swiss Youth Jazz Orchestra
- Repräsentationsorchester Schweizer Armeespiel
- Thomas Biasotto Big Band
- „Eine Winterreise“ mit Jens Weber & Klaus-Georg Pohl
- Rolf Caflisch (regelmässige Auftritte beim weekly Jazz in Chur)
- Kaleidoskop String Quartet
- Ballads and more... „String Quartet Meets Jazz Quartet“: Eigenkompositionen mit Musikern des Sinfonieorchesters St.Gallen und Opernhaus Zürich (www.theatersg.ch)
- Appenzeller Jazzkapelle
- /q3/
- Spunk!
- Superstecher

Aktualisiert am: Donnerstag, 13. Juni 2024 09:07